Worthülse „Klimaschutz“

NaturFreund*innen fordern finanzierten Klimaplan und konkrete Maßnahmen!

Jetzt – im Juni 2023 – ist laut Oberbürgermeister Lewe der „Startpunkt“ für „Münster wird Klimastadt“. Mehr als ein schlechter Scherz: Herr Lewe hat den Startschuss offensichtlich komplett verschlafen. Denn bereits 2019 wurde im Stadtrat der „Klimanotstand“ ausgerufen und 2020 die „Klimaneutralität 2030“ beschlossen.

Der Eindruck weitgehender Untätigkeit wird immer deutlicher. Der Klimabeirat z.B. kritisiert, dass Münster erst 2090 klimaneutral sein wird, sollte es so weitergehen wie bisher. Offensichtlich nutzt die Stadtspitze „Klimaschutz“
lediglich als verwertbare Worthülse für Fördertöpfe. Denn ist für die städtische EU-Förderung nicht eine Bürgerbeteiligung vorgeschrieben? Und droht uns so mit dem heutigen „Klimaforum“ nicht eine weitere Alibiveranstaltung, wie dies auch schon der Klimabeirat und viele andere Gremien sind, was von den darin engagierten Mitgliedern auch kritisiert wird?

Soll Münster bis 2030 tatsächlich klimaneutral werden, um das 1,5 Grad-CO₂-Budget des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, braucht es einen konkreten Klimaplan, der zudem auch die notwendigen finanziellen Ressourcen für die Sektoren beinhaltet. Doch selbst die städtischen Verantwortlichen (bei einer VHS- wie auch NaturFreund*innen-Veranstaltung im Okt. 2022) sowie die Stadtwerke glauben nicht mehr an die Klimaneutralität 2030.

Im Hinblick auf die städtische „Konzeptstudie zur Klimaneutralität 2030“ halten die Stadtwerke, als vielleicht wichtigster städtischer Akteur für die Umsetzung vieler Maßnahmen, die Klimaneutralität bis 2030 für unrealistisch. Das städtische Unternehmen sieht sich überfordert (RUMS 2022).

Die Konzeptstudie-Gutachter selbst stellen fest, dass die Stadt Münster umgehend weitere zusätzliche Umsetzungsschritte gehen muss. Ein „weiter so wie bisher“ sei keine Alternative, da Münster dann nur ca. 34 %CO₂-Reduzierung bis 2030 erreichen wird (vgl. Masterplan 100% Klimaschutz) und damit seine ambitionierten Ziele verfehlt.

Daher muss das gesamte zur Verfügung stehende Erneuerbare-Energien-Potenzial von 2.800 GWh/a bis 2030 ausgebaut werden wie auch der Sektor Mobilität weitere immense Anstrengungen benötigt: Vollständige Umstellung auf Elektromobilität aus erneuerbaren Energiequellen und Reduktion des motorisierten Individualverkehrs bis 2030 um 50%. Insgesamt müssen die jährlichenCO₂-Reduktionen um das 7-fache gesteigert werden.

Hierzu und zu unseren Forderungen (siehe Flyer unten) erwarten wir von Oberbürgermeister Lewe und den politischen Parteien im Rat klare Antworten und dann die Umsetzung notwendiger Maßnahmen.

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